Dahliengarten ab 2006
Im Rahmen der BUGA 2007 wurde der Dahliengarten zum BUGA-Begleitprojekt und es konnten notwendige Verschönerungsarbeiten durchgeführt werden. Es wurde z.B. ein neuer Pavillon gebaut, eine Hochzeitsallee angelegt und die Tore und Parkplätze erneuert.
Im Oktober 2006 wurde der Geraer Dahliengarten offiziell als BUGA-Begleitobjekt anerkannt. Im diesen Rahmen konnten umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Im Mittelrondell wurden Rosen als Dauerbepflanzung nach historischen Vorbild angepflanzt. Zwei Bronzeplastiken "Spaziergänger" vom Künstler Hans Peter Goettsche und "Drei Grazien" vom Künstler Volkmar Kühn wurden in dem Garten aufgestellt. Vor dem Garten entstand eine "Hochzeitsallee", auf der frisch verheiratete Paare einen der 16 gepflanzten Kornellkirschbäume sponsern können. Durch Pflanzungen vor dem Garten und Verlegung eines Eingangstores, welches im Bauhausstil nachgebaut wurde, entstand ein harmonischer Übergang zum Tierpark.
Im April 2007 wurde der neue Holzpavillon feierlich übergeben. Dieser Pavillon ersetzt die alte Baracke und dient zur Aufbewahrung der Gartengeräte, als Informationspunkt über den Dahliengarten und als Schattenspender zum Ausruhen. Durch den Bau des Pavillons wurde die äußere Ecke des Gartens, die im Laufe der Jahre recht verwildert war wieder in einen ansprechenden Zustand versetzt. Leider wurde es noch nicht geschafft, das wieder alle drei Säulen des Brunnens sprudeln. Seit Jahren sind durch defekte Brunnentechnik nur zwei sprudelnde Säulen zu bewundern.
Die Jahre 1989 bis 2005
In den Jahren 1989 bis 2006 war man bemüht, trotz zum Teil schwieriger Finanzlage die Dahlienfeste weiter durchzuführen. 2005 wurde der Dahliengarten Teil des Projektes "Entente Floral" und zog somit wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich, was für die Zukunft des Dahliengartens sehr wichtig war.
Auch nach der Wende wurde der Dahliengarten im Interesse der Stadt und der Bevölkerung weitergepflegt und die Dahlienfeste in alt bewährter Form aber 1991/92 unter dem Namen "Flora Geranium" durchgeführt. Natürlich war man weiter auf Sponsoren angewiesen. So kam es das 2001 wegen fehlender Sponsoren kein Dahlienfest stattfinden konnte, da gleichzeitig der Thüringentag in Gera stattfand und die vorhandenen Gelder dafür verwendet worden.
Die Bepflanzung des Dahliengartens wurde weiter durch die Firmen Panzer und Schade aus Bad Köstritz durchgeführt. Seit 2001 bepflanzt die Firma Panzer den Garten alleine. 2001 wurde ein studentischer Ideenwettbewerb gestartet, wobei angehende Landschaftsarchitekten Ideen für den Dahliengarten einreichen konnten. 15 Arbeiten wurden zum Dahliengarten eingereicht. Hier ging es dabei besonders um die Gestaltung des Dahliengartens als ganzjährige Grünanlage mit einer einladenden Verbindung zum Tierpark. Im Jahr 2005 wurde der Dahliengarten Gera ein wichtiges Projekt im Stadtverschönerungswettbewerb "Entente Floral - Gera blüht auf". Die bereits dicht bewachsenen Baumreihen wurden ausgelichtet, der Haupteingang wurde völlig neu gestaltet und die Pflanzstreifen rund um den Schoderbrunnen wurden neu bepflanzt.
Die Jahre 1950 bis 1988
Im Jahr 1950 konnte der Dahliengarten durch Initiative und Hilfe der Geraer Bevölkerung wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und wiedereröffnet werden. Die Dahlienfeste fanden ab 1950 wieder regelmäßig statt.
Am 6. August 1950 konnte der Dahliengarten erstmals seit Kriegsbeginn wiedereröffnet werden. Durch Initiative der Stadt Gera und vieler freiwilliger Bürger war es möglich, den Dahliengarten in seiner alten Form zu gestalten und damit auf die Tradition der Dahlienzucht in unserer Region aufmerksam zu machen. Seit 1950 fanden auch wieder regelmäßig Dahlienfeste im September mit Wahl der schönsten Dahlie statt. Der Garten diente gleichzeitig auch der Neuheitenprüfung für die Erfolge der Dahlienzüchter im DDR-Maßstab. 1957 wurde der Dahliengarten Bestandteil des Kulturparkes Gera. Durch diese Maßnahme erlangte der Dahliengarten Aufmerksamkeit und notwendige Reparaturarbeiten z.B. an der Brunnenanalge konnten mit Geldern der Stadt Gera durchgeführt werden. 1975 wurde der Dahliengarten von der Stadt Gera unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1986 wurde der Brunnen neu verschalt und konnte so wieder in einen ordentlichen Zustand zurückversetzt werden.
Die Jahre 1929 bis 1949
Die Jahre 1929 bis 1949 waren die Aufbaujahre des Dahliengartens. Es wurden die Bauarbeiten abgeschlossen, der Brunnen und Bänke errichtet, sowie die Wege ordentlich angelegt. Leider musste der Garten 1939 wegen dem Ausbruch des 2. Weltkrieges geschlossen werden. Während des Krieges wurde er als Gemüsegarten für das städtische Krankenhaus genutzt und ab 1945 in Parzellen aufgeteilt zur Eigenversorgung von Vertriebenen.
Im Jahre 1929 konnte der Garten infolge des strengen Winters erst am 14. August wiedereröffnet werden. Der Garten ist zum Martinsgrund hin erweitert und bepflanzt worden. Die Wege sind vorerst mit Schlacke aufgeschüttet und werden später mit Kies befüllt. Es wurde ein Wettbewerb zur Erlangung der Entwürfe für die Brunnenanlage veranstaltet. Als Sieger ging der Entwurf von Thilo Schoder "Dahlie" hervor. Leider war es noch nicht möglich, den von der Firma Max Biermann gestifteten Brunnen zu errichten, da die erforderlichen Geldmittel für die Wasserzuleitung noch nicht zur Verfügung gestellt werden konnten.
Am 22.04.1930 wurde in der Geraer Zeitung berichtet, daß nun endlich mit dem Bau des von Max Biermann gespendeten Springbrunnens begonnen wurde. Die städtische Verwaltung hat neben den von der Verschönerungskommission gestifteten vier Ruhebänken noch einige Bänke aufstellen lassen. Bereits kurz vor Pfingsten 1930 konnte der Brunnen eingeweiht werden.
Am 21.05.1931 wurde das Tor zum Dahliengarten übergeben. Wegen der Kaninchenplage sollte das Tor mit einen Drahtgeflecht versehen werden, was aber durch die Verschönerungskommission abgelehnt wurde. Am 13.09.1931 fand ein Dahlientag auch als "Sonntag der Dahlie" benannt statt. Es wurde die schönste Dahlie gekürt und am Nachmittag fand ein Konzert statt.
Im Jahr 1936 wurde in der Ratsherrensitzung angeregt, den Brunnen abzureißen, da er ein Geschenk des Juden Biermann sei. Da aber bei der Übergabe auch die Stadt anwesend war und mit 2350 RM zum Bau beigetragen habe, wurde der Brunnen nicht abgerissen.
1937 erhielt der Dahliengarten besondere Aufmerksamkeit durch die 700-Jahrfeier von Gera. In der Zeit des 2. Weltkrieges ab 1939 wurde der Garten nicht mehr als Dahliengarten genutzt. Bis 1945 diente er dem Krankenhaus als Anbaufläche zur Versorgung. Nach dem Krieg wurde das Grundstück an Umsiedler zur Eigenversorgung aufgeteilt.
Die Jahre 1927 bis 1928
Die Jahre 1927 bis 1928 waren die "Geburtsjahre" des Dahliengartens. Durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Verschönerungskommssion des Verkehrsverein Geras konnte in Gera ein wahres Schmuckstück entstehen. Vom ersten Gedanken, über die Planung, Finanzierung und schließlich Ausführung hat sich die Verschönerungskommssion gekümmert.
Am 9.12.1927 fand die erste Sitzung der Verschönerungskommission im Verkehrsverein statt. Der Vorsitzende Dr. Benthin gibt bekannt, das in Gera Bestrebungen im Gange sind einen Dahlienschaugarten zu errichten. Der Platz dafür biete sich auf dem Gelände der ehemaligen Lehmgrube zwischen Forstamt und Martinsgrund in der Waldstraße.
Am 27.12.1927 zur nächsten Sitzung der Verschönerungskommission wurde festgestellt, das die erforderliche Summe von ca. 7000 RM nicht voll durch die Stadt finanziert wird. Um Gelder für die Errichtung und Erhaltung des Dahliengartens zu erbringen, sind Spenden und Erlöse (z.B. aus der Abhaltung eines allgemeinen Blumentages oder ähnlicher Veranstaltungen) notwendig. Die Gesamtfläche des Gartens wird 11 600 qm (davon 2600 qm Wege) betragen.
Zur Sitzung am 22.02.1928 teilte der Oberbürgermeister Arnold der Stadt mit, das die Stadt 5000 RM zur Errichtung des Gartens zur Verfügung stellt. Es soll veranlasst werden, das die Muttererde aus dem Bau des Handelshofes unentgeltlich auf das Gelände gefahren wird. Die Firma Kesselmann und Co sollen 100 Zentner Kalk spenden. Weitere Firmen werden gebeten Pfähle und Maschendraht zu stiften. Mit den Köstritzer Gärtnern Deegen, Schade und Panzer müssten bindende Vereinbarungen zur Bepflanzung und Pflege des Gartens getroffen werden.
Bereits am 27.02.1928 fand die nächste Sitzung statt. Ziel war es, die Köstritzer Interessenten zu binden. Leider konnte noch kein Entwurf zum Vertragsabschluß erfolgen. Die Köstritzer verpflichteten sich jedoch, die Bürgschaft zu dafür übernehmen, dass der Garten die nächsten 10 Jahre mit Dahlien bepflanzt wird. Im Herbst 1928 sollen ca. 250 qm mit niederen Rosen bepflanzt werden.
Wegen längerer Krankheit des Vorsitzenden Dr. Benthin fand die nächste Sitzung erst am 27.08.1928 statt. Der Tag der Einweihung des Gartens wird auf den 1. September 1928 um 15.30 Uhr festgelegt.
Am 02.11.1928 wird in der Geraer Zeitung berichtet, das der Garten infolge des Frostes seine Pforten geschlossen hat. Er hat bisher unzähligen Besuchern Freude bereitet.
Im November spendete die Firma Max Biermann AG anläßlich ihrer 50jährigen Gründungsfeier
5000 RM für die Errichtung des Zierbrunnens, der in den nächsten Jahren aufgestellt werden soll.